Mit Ventoy einen Multi-Boot-USB-Stick erstellen

Im PC Magazin 3/2023 wurden mit dem Artikel „USB-Helfer für alle Fälle“ die Funktionen des USB-Tools Ventoy beschrieben. Mit Ventoy wird ein USB-Stick in zwei Partitionen aufgeteilt. Die Boot-Partition bootet den USB-Stick; auf der Daten-Partition des Sticks können ISO-Images von Live-Systemen abgelegt werden, die per Menüauswahl gestartet werden können. Auf einem ausreichend großen USB-Stick können unterschiedliche ISO-Images abgelegt werden, die per copy and paste einfach aktualisiert werden können. Es können auch startbare Live-Systeme im IMG-Format auf der Datenpartition des Ventoy Sticks abgelegt werden.

Auf meinem Test-USB-Stick habe ich folgende ISO-Images auf der Datenpartition des USB-Sticks abgelegt:

Aomei Backupper Standard 7.1.2 (aomeibackupperstd.exe)
Einfache und komfortable Backup-Software für Windows

AVG Rescue Disk (avg_arl_cdi_all_120_160420a12074.iso)
Live-Image mit installiertem AVG-Antivirenprogramm. 

Avira Rescue System 12/2022 (avira-rescue-system.iso)
Linux Boot-Image mit installiertem Avira-Antivirenprogramm.

Comodo Rescue Disk 2022 (comodo_rescue_disk_2.0.261647.1.iso)
Windows LiveOS zur Virenprüfung

Darik's Boot and Nuke (dban-2.3.0_i586.iso)
Sicheres Löschen von Festplatten.

ESET SysRescue (eset_sysrescue_live.iso)
Linux Boot-Image mit installiertem ESET-Antivirenprogramm.

Hiren’s BootCD PE x64 (HBCD_PE_x64.iso)
Hiren's BootCD PE ist eine aktualisierte Ausgabe von Hiren's BootCD
basierend auf Windows 10 PE x64. Da es seit November 2012 keine 
offiziellen Updates mehr gibt, wird die PE-Version von 
Hiren's-BootCD-Fans entwickelt. Die CD enthält zig kostenlose Tools.

Kaspersky Rescue Disk 18 (krd.iso)
Gentoo Linux Boot-Image mit installiertem Kaspersky-Antivirenprogramm.

Kali Linux 2022.4 64-Bit(kali-linux-2023.1-installer-amd64.iso)
Kali Linux ist eines der mächtigsten, frei zugänglichen Systemcheck- 
und Datenrettungswerkzeuge für PCs.

Norton Bootable Recovery Tool (NortonBootableRecoveryTool.iso)
Wenn Windows nicht mehr startet dann hilft ev. dieses Live-Image.

Rescatux 0.74 (rescatux-0.74.iso)
Linux Live-Rettungssystem mit zahlreichen Funktionen zum Reparieren 
von PC-Systemen. Im Mittelpunkt steht das Tool Rescapp als grafisches 
Frontend für die im System integrierten Einzel-Tools.

Trinity Rescue Kit 3.4 (trinity-rescue-kit.3.4-build-372.iso)
Linux Live-CD mit zahlreichen Sicherheits-Tools, 
mit denen Schadsoftware aufspürt und entfernt werden kann.

Tails 5.8 (tails-amd64-5.8.iso)
Debian-Linux Live System zum Schutz der Privatsphäre und Anonymität 
des Nutzers (Tor-Netzwerk).

Trend Micro Rescue Disk (Gemini.iso)
Linux Boot-Image mit installiertem TrendMicro-Antivirenprogramm.

Puppy Linux 9.5 (fossapup64-9.5.iso)
Ubuntu-Derivat mit vielen Anwendungen zum Internetsurfen, Schreiben, 
Musik- und Video-Streams.

Ubuntu 22.10 (ubuntu-22.10-desktop-amd64.iso)
Die Linux-Distribution Ubuntu (Codenamen "Kinetic Kudu") hat sich vor 
allem der Bedienerfreundlichkeit verschrieben und bietet eine Vielzahl 
von vorinstallierten Anwendungen.

Manche ISO-Images können nicht im UEFI BIOS-Modus gebootet werden wie z.B. AVG, Comodo, Darik’s Boot and Nuke, Norton und Trinity. Es ist auch möglich mit dem Microsoft MediaCreationTool ISO-Images von Windows-Installationen herunterzuladen und auf dem USB Stick auf der Datenpartition abzulegen. Über den bootbaren Ventoy USB-Stick können dann Windows-Installationen durchgeführt werden. Die Ventoy Website stellt eine Übersicht von getesteten ISO-Images zur Verfügung.

Multiboot Stick: YUMI

Das Multiboot Tool YUMI (Your Universal Multiboot Installer) 0.0.1.7 ermöglicht das Erstellen von multibootfähigen iso-Images (enthält die Notfallsysteme) auf einem USB-Stick. Zum Booten der einzelnen iso-Images der Live-CDs verwendet YUMI standardmäßig Syslinux/Isolinux und kann falls erforderlich automatisch den Bootloader gegen Grub4DOS austauschen. Der Vorgänger des Tools hieß Pendrivelinux.

Im ersten Schritt ist das Tool „YUMI-0.0.1.7.exe“ von der Homepage herunterzuladen. Nach dem Start des Tools kann man nun den Laufwerksbuchstaben des USB-Laufwerk eingeben und einzelne auswählbare iso-basierte Live-CDs aus dem Internet herunterladen. Nach Abschluß des Download ist der Button „Create“ zu drücken, damit die iso-Datei auf den USB-Stick kopiert wird. Der Vorgang (Neustart des YUMI- Tools) läßt sich für ca. 50 Systeme wiederholen bzw. zu einem späteren Zeitpunkt erweitern. Die iso-Files sind immer in dem Verz. abzulegen, wo sich auch die „YUMI-0.0.1.7.exe“ befindet.

Hier eine Liste der unterstützten iso-Umgebungen (Notfallsysteme), Stand Juni 2011:

Sn0wL1nuX, Pinguy OS, Fedora 15, G DATA Antivirus, OpenSUSE, KON-BOOT (Login as admin without using a password), Acronis Rescue CD, Backtrack 5, Ultimate Boot CD, KNOPPIX, T(A)ILS, PING, Panda Antivirus, PCLinuxOS, Sugar on a Stick, Debian Live, Trinity Rescue Kit, System Rescue CD, Puppy Linux, TinyCore, EasyPeasy, SLAX 6.1.2, Kaspersky Rescue Disk 10, Peppemint Linux OS, Linux Mint 10/11, Ubuntu 11.04/10.10/10.04, Xubuntu 11.04/10.10/10.04, Kubuntu 11.04/10.10/10.04, Lubuntu 11.04/10.10, Ubuntu 10.10 Netbook Remix, Damn Small Linux, SliTaz Linux 3.0, Ophcrack XP, YlmF OS, xPUD (Simple Netbook Distro), FreeDOS, Partition Wizard 5, Memtest86+ (Memory Diagnostics), RIP Linux (Recovery Is Possible), Redo Backup and Recovery 0.9.5, Parted Magic, Offline NT Password + Reg Editor, GParted, Clonezilla Maverick, BKO boot.kernel.org-gpxe, AVG Rescue CD (Antivirus Scanner), Avira Antivir Rescue CD (Antivirus Scanner), BitDefender Rescue CD (Antivirus Scanner), Jolicloud, EASUS Disk Copy, Hiren’s Boot CD, Edubuntu, HDT (Hardware Detection Tool), div. selbsterstellte Windows PE Umgebungen.

Weiterhin können iso-Files eingebunden werden, die als Bootmanager GRUB oder syslinux/isolinux verwenden. In einem Artikel der com! 06/09 auf S. 30 ist beschrieben wie man jede bel. syslinux-basierte Boot-CD auf mindestens Version 3.73 bringen kann. Ab V 3.73 kann das iso-Image zum Booten auf einen Multiboot USB-Stick integriert werden. Dazu ist u.a das Tool mkisofs 2.01.01a58 erforderlich.

Muliboot Stick: Sardu 2.0.2a

Das Multiboot Tool Sardu 2.0.2a wurde von dem Computer-Magazin com! in der Ausgabe 05/11 vorgestellt. Mit Einsatz von Sardu (Shardana Antivirus Rescue Disk Utility)
können auf einem USB-Stick bis zu 50  Notfallsysteme abgelegt werden. Auf einem 8 GB großen USB-Stick können je nach Auswahl mehr als 15 Live-Systeme abgelegt werden.

Zum Booten der einzelnen iso-Images der Live-CDs verwendet Sardu standardmäßig Syslinux/Isolinux. Falls erforderlich kann Sardu quasi automatisch auf Grub4DOS oder BCDW umstellen.

Zur Erstellung einer Sardu-Umgebung muss das zip-File „Sardu_2.0.2a.zip“ von der Homepage geladen werden und beispielsweise im Verz. „c:\sardu“ entpackt werden. Im nächsten Schritt kann die „sardu.exe“ gestartet werden. Es werden nun Kategorien von Live-Systemen angeboten. Nach Auswahl der Live-Systeme werden diese automatisch aus dem Internet heruntergeladen. Aus lizenztechnischen Gründen müssen sie allerdings die Live-Systeme der Kategorie „Windows“ selber erstellen.  Hinweise dazu finden Sie hier im Blog. Eigene Dateien können über den Ordner „ISO\Extra“ später auf dem USB-Stick zur Verfügung gestellt werden. Zuletzt muss der Stick für die Installation vorbereitet werden.

Setzen Sie dazu wie im Blog-Beitrag zuvor beschrieben das HP USB Disk Store Format Tool ein. Nachdem der Stick bootfähig formatiert wurde, klicken Sie rechts oben im Sardu-Tool auf den Button „Search USB“. Wählen Sie nun das gewünschte Ziellaufwerk ihres USB-Sticks. Nach der Installation des multibootfähigen USB-Sticks ist dieser einsatzbereit. Ebenso leicht läßt sich mit Sardu auch eine Multi-Boot-DVD erstellen.

Hier eine Übersicht der unterstützten Antivir/Utilities-Live-CDs:

Antiviren Tools

Utilities

Utility Page for Download
Floppy Win98Se Floppy 98Se
Clonezilla Clonezilla Live ISO
Gparted Gparted Live CD
Macrium Reflect Macrium Reflect
NT Pwd Offline NT Pwd
Ophcrack Ophcrack
Partition Wizard PartitionWizard
Parted Magic Parted Magic
Ping Ping
Redo backup live Redo backup live CD
System Rescue CD System Rescue CD X86
Trinity Rescue Kit Trinity Rescue Kit
Ultimate Boot CD Ultimate Boot CD

Multiboot Stick: Rettungs-Stick 1.0.4

Der multibootfähige Rettungs-Stick 1.0.4 wurde von dem Computer-Magazin com! Sonderheft Sicherheit in der Ausgabe Mai/Juni/Juli 2011 vorgestellt. Der gleiche Artikel ist auch in der com! Extra-Ausgabe Windows7 im März/April/Mai 2011 erschienen. Auf dem Rettungs-Stick können die folgenden zehn Notfallsysteme abgelegt werden.

  • Windows7-Reparaturdatenträger
  • Avira Antivir Rescue System
  • Kaspersky Rescue Disk 10
  • Ultimate Boot CD for Windows 3.6
  • Offline NT Password & Registry Editor
  • Parted Magic 5.2
  • Super Grub Disk 0.9799/1.98s1
  • Hardware Detection Tool 0.3.6
  • Memtest86+ 4.10

Ein mindestens 2 GB großer USB-Stick muss zuerst mit dem HP USB Disk Storage Format Tool 2.2.3 bootfähig formatiert werden. Im nächsten Schritt muss das fertig geschnürte zip-Paket der com!-Redaktion „rstick104.zip“ (auch auf der Heftbeilage-CD) auf dem USB-Stick entpackt werden. Nun können im Unterverzeichnis „rescue“ weitere iso-basierte Notfallumgebungen abgespeichert werden, z.B. der Win7 Reparaturdatenträger (32win7.iso), UMBC for Windows (ubcd4win.iso) oder Hiren’s Boot CD (hirens.iso). Im Hautverzeicnis des Sticks ist nun das Installationsskript „install.cmd“ zu starten (überschreibt dem MBR des Sticks!) und die Fragen im cmd-Fenster entsprechend zu beantworten. Und fertig ist der multibootfähige Rettungsstick. Der syslinux-basierte Rettungs-Stick bietet eine gute Hardware-Erkennung und bietet mit den Notfallsystemen eine breite Palette an Notfallwerkzeugen. Der Stick kann auch als Medium für die Datensicherung verwendet werden.