Wer auch im Notfall auf Komfort nicht verzichten möchte, der kann eine Notfallumgebung auf einem Windows7-basierten USB-Stick erstellen. Im PC-Magazin 06/11 wurde ein Verfahren beschrieben, wie Windows 7 (Win PE 3.0) auf einem Rettungs-Stick installiert werden kann. Sie benötigen dazu die Installationsdateien von Windows 7 auf der Setup-DVD. Habe Sie die Setupdateien nicht zur Hand (z.B. aufgrund einer vorinstallierten Win7-OEM-Version) dann können sie hier (eine Microsoft-Website) das 2,3 GB große iso-Image für Windows 7 kostenlos herunterladen. Laden Sie nun die Winbuilder-Umgebung Win7PE_SE als 7z-Datei herunter und entpacken diese z.B. im Verz. C:\Winbuilder. Sie sollten noch ca. 15 GB freie Festplattenkapazitäten haben und einen leeren mind. 4 GB großen USB-Stick an ihren PC anschließen. Bereiten Sie mit „diskpart“ den Stick so vor, wie es im Blog-Beitrag „Reparaturdatenträger Windows 7“ am Ende beschrieben wurde. Allerdings sollten Sie der Empfehlung folgen, den USB-Stick mit NTFS („format fs=ntfs quick“) und nicht mit Fat32 zu formatieren.
Im Verzeichnis C:\Winbuilder ist nun die Datei “Winbuilder.exe” zu starten. Bei „Source/Source Directory“ verweisen Sie auf die Windows 7 Installationsdateien (z.B. Laufwerksbuchstaben des CD/DVD-Laufwerkes der Setup-DVD). Im linken Teil des Fensters können Sie noch Konfigurationsänderungen vornehmen. Zum Schluß sollten Sie noch auf das Plus-Symbol neben dem Menüeintrag „WriteMedia“ klicken, „Copy to USB-Device“ wählen und hier den Laufwerksbuchstaben des USB-Sticks angeben. Mit „Play“ beginnt die Erstellung des bootfähigen USB-Sticks. Es folgt noch eine Neuformatierung des Sticks (am besten NTFS Schnellformatierung wählen) und der grub4dos-Installer 1.1, der zur Auswahl des USB-Laufwerkes auffordert. Fertig ist der bootfähige Notfall-USB-Stick.
Als Bootmanager kommt auf dem erstellten Notfall-Stick grub4dos 0.4.4 zum Einsatz. Die Netzwerkkarte meines Core i3 Notebooks wurde erkannt, allerdings nicht mein WLAN-Modul. Standardmäßig ist der Opera 11.0 Browser, Remote-Registry, Datei-Explorer und die Systemstartreparatur installiert. Weitere Windows-Tools und Treiber können über einen wiederholten Aufruf des WinBuilders auf dem USB-Stick integriert werden.
Im WinBuilder kann im linken Fenster zusätzlich unter „Drivers“ der Eintrag „Driver Package Installer“ ausgewählt werden. Zusätzlich würde ich in der Auswahlliste weiter unten noch das Tool „BGInfo“ hinzunehmen. Da in der Standardkonfiguration mein WLAN-Treiber „Realtek RTL8191SE WLAN 802.11n PCI-E-NIC“ nicht erkannt wurde, habe ich zusätzlich das WLAN-Treiber-Paket für Windows 7 (x86) heruntergeladen, wo auch der Realtek-Treiber meines Core i3 Notebooks beinhaltet ist (eine Textdatei im Treiberpaket listet die verfügbare Treiber auf). Das Treiberpaket wurde nach „C:\Winbulider\Projects\Win7PE_SE\Drivers\ <folder>“ extrahiert. Danach wurde die Winbuilder-Installation mit „Play“ erneut angestoßen. Ergänzend habe ich nach Fertigstellung der Generierung des USB-Sticks die Treiberdateien auch unter USB-Stick-Laufwerk\DriverPacks abgelegt. Nach dem Booten der Live-Umgebung des USB-Sticks konnte ich unter Startmenü/ Computermanagement/ Drives den Eintrag „Dpinst GUI choose Folder“ auswählen und starten. Als Treiberquelle habe ich im Verzeichnis „USB-Stick-Laufwerk\DriverPacks“ den passenden Realtek-WLAN-Treiber ausgewählt und installiert. Nun wird über „PE Netzwerk“ das WLAN-Modul erkannt und ich kann durch Eingabe des WLAN-Schlüssels den Internetzugang per WLAN starten.
Im WinBuilder kann auch (rein technisch) das iso-File der Hiren’s Boot-CD (siehe dazu passenden Blog) integriert werden. Aus lizenztechnischen Gründen ist die Nutzung der Hiren’s Boot-CD und deren Anwendungen allerdings nicht gestattet.