Ultimate Boot-CD for Windows

Die Ultimate Boot-CD for Windows ist eine Windows-basierte Live-CD, die ähnlich wie die zuvor vorgestellt Ultimate Boot-CD zahlreiche Diagnose- und Analyse-Tool nun auf Windows-Basis enthält. Die Live-CD wird mit dem Bart PE Grundmodul erstellt, welches eine XP-basierte PE („pre-install“) Umgebung als Quelldateien verwendet. Im Regelfall wird die eigene Windows-XP-Installation (mind. mit SP1) oder Windows 2003 Server als Datenquelle für die Boot-CD verwendet. Insofern ist die generierte Live-CD mit Netzwerkanbindung für das Referenzsystem gut geeignet; andere Systeme sind jedoch meist nicht mit der erstellen Live-CD zu untersuchen. Windows-Versionen ohne XP/2003-Logo taugen als Datenquelle überhaupt nicht. Mit dem BTS Treiber-Plugin können weitere Treiber in die Live-CD Umgebung integriert werden. Die letzte Version 3.6 vom 21.06.2010 des speziellen PE Builders kann von der Projekt-Homepage heruntergeladen werden.

Eine Liste der installierbaren Windows-Tools der Live-CD finden Sie hier. Die Liste enthält Anti-Spyware- und Anti-Viren-Tools, Brenn-Tools, Festplatten-Tools (Backup/Kloning, Analyse, Defragmentierung, Partitionierung, sicheres Löschen, etc.), Dateimanagement-, Netzwerk-, Passwort- und Registry-Tools, Tools für Systeminformationen, Firefox-Browser, IrfanView, etc.

Ultimate Boot-CD 5.0

Die bootfähige Ultimate Boot-CD Version 5.0 RC1 (basierend auf isolinux 3.86 oder alternativ grub4dos 0.4.4) wurde u.a in der com! Ausgabe 3/10 vorgestellt. Die einfach gestaltete textbasierte Live-CD beinhaltet ca. 120 System-Tools wie z.B. AIDA für DOS, F-Prot Antivirus, Disc Diagnostic von Seatools, Drive Fitness Test, HD Clone, Memtest86, NTFS Reader für DOS, Partition Resizer, E-Maxx und Clone Maxx von PC Inspector oder Windows Memory Diagnostic. Sie decken alle wichtigen Bereiche ab, von der Festplatte über den Arbeitsspeicher bis hin zum Dateisystem. Die Ultimate Boot-CD positioniert sich ähnlich wie das Trinity Rescue Kit oder die Knoppix Live-CDs. Die Linux basierte Ulimate Boot-CD deckt Tools in folgenden Bereichen ab:

  • BIOS- und CPU-Tools, Partitions- und Boot-Management
  • Datenrestauration (Registryeditor, TestDisk, PhotoRec), Kloning
  • Festplatten Informationen und Diagnose
  • Avira AntiVir Rescue System 3.6.9 (Update per ETH-Kabel)
  • Parted Magic 4.10 mit GParted

Eine vollständige Übersicht der Tools finden Sie hier. Details zu den Tools finden Sie auf den weiterführenden Links zu den einzelnen Tools.

Das kleine Tool BIOS 1.35.0 (im Untermenü BIOS) kann vergessene BIOS-Passwörter mit „bios p und bios u“ wiederherstellen. Der Befehl „bios i“ liefert allg. Infos zum BIOS.

Mit dem Tool CHZ Monitor-Test 1.01 (im Untermenü Peripherals) kann man tote Pixel auf einem TFT-Monitor sichtbar machen.

Mit dem Tool CPU-Info 1.00 können sie CPU-Informationen zu ihrem PC auslesen.

Das Tool Diskspy Free Edition 2.0 ist ein Disk-Editor, der die Daten ihrer Fesplatte in hexadezimalen Format und rechts daneben im ASCII-Format anzeigt.

Das Hardware Detection Tool 0.3.5 (3. Eintrag unter System) zeigt eine ausführliche Liste der Systemkomponenten ihres Rechners.

Der MBR (MasterBootRecord) kann mit dem Tool MBR-Tool 2.3.100 gesichert und wieder restauriert werden.

Trinity Rescue Kit 3.5

Die bootfähige Notfall-DVD Trinity Rescue Kit V 3.4 liegt der PC-Welt Ausgabe 01/11 bei.  Die textbasierte Notfall-DVD wurde von der PC-Welt Redaktion als PC-Welt-Edition speziell angepasst. Folgende Tools beinhaltet die DVD:

Windows-Kennwort zurücksetzen

Nach dem Start der Prozedur werden autom. die verfügbaren Laufwerke gemountet und eine Windows-Partition erkannt. Bei mehreren Windows-P. muss eine Auswahl getroffen werden. Danach werden die angelegten Benutzer angezeigt. Nun kann der zurückzusetzende Benutzer ausgewählt werden, dessen Kennwort nun gelöscht oder neu vergeben werden kann.

Datenrettung mit Midnight Commander

Zuerst sollten Sie ein Speichermedium zur Verfügung stellen, z.B. ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte. Nach Auswahl des Menüeintrages Midnight Commander (MC) wird dieser gestartet. Suchen Sie im linken Fenster nach Datenträgern wie sda1 oder ähnliches. Wählen Sie die zu sichernden Daten aus. Mit der Tabulator-Taste können Sie in das rechte Fenster des MC wechseln und auf dem Sicherungsdatenträger ein entspr. Verzeichnis als Ziel erstellen (F7). Im linken Fenster sind nun die zu sichernden Dateien (Taste Einf) auszuwählen. Mit F5 wird der Kopiervorgang ins Zielverzeichnis gestartet.

Gelöschte Dateien wiederherstellen

Zur Restauration von Daten steht der Midnight Commander, PhotoRec und Ntfsundelete zur Verfügung.

Registry bearbeiten

Im Hauptmenü ist „Eine Shell starten“ auszuwählen. Danach „regedit“ eingeben. Das Tool sucht nun Windows-Installationen, die es zum Mounten anbietet. Wäheln Sie danach den Registry-Schlüssel aus, den Sie bearbeiten wollen. Mit „cd <Schlüsselname>“ Unterschlüssel öffnen, mit „ls“ den Inhalt des Schlüssels anzeigen, mit „ed <Eintrag>“ den Wert eines bestimmten Eintrages anpassen oder mit „dv <Eintrag>“ einen Eintrag löschen. Mit Eingabe von „?“ wird eine Liste der Befehle angezeigt. Zum Beenden „q“ drücken.

Verlorene Partitionen mit Testdisk wiederherstellen

Menüpunkt „Testdisk“ auswählen. Danach „Create“ wählen und Enter drücken, usw.

Windows-Startumgebung reparieren

Wenn nach dem BIOS-Start die Meldung erscheint, dass der „NTLDR fehlt“ liegt häufig eine fehlerhafte Startumgebung vor oder die Partitionstabellen sind inkonsistent. Die Partitionstabellen können mit Testdisk restauriert werden. Im nächsten Schritt sind die Bootsektoren neu zu schreiben. Verwenden Sie dazu den Installationsdatenträger ihrer Windows-Installation.

Bei XP müssen Sie die Taste „R“ drücken um die Wiederherstellungskonsole zu starten. Nachdem Windows die Installation auf der Festplatte erkannt hat, müssen sie das Kennwort des Administrators eingeben. In der nun folgenden Eingabeaufforderung können Sie „Fixmbr“ eingeben um den MasterBootRecord (MBR) zu reparieren. Danach geben Sie den Befehl „Fixboot“ ein, um den Bootsektor der Partition neu zu schreiben. Zuletzt ist noch „Bootcfg/rebuild“ einzugeben. Nach dem Suchen der XP-Installation geben Sie „A“ ein, dann noch ein Name für den Startmenüeintrag und zweimal Eingabetaste.

Bei Vista/Win7 klicken Sie nach dem Start der Installations-DVD auf „Weiter“ und wählen „Computerreparaturoptionen“ mit Option „Verwenden Sie Wiederherstellungstools, …“. Zu reparierende Windows-Installation auswählen, bei „Systemwiederherstellungsoptionen“ auf „Systemstartreparatur“ und danach auf „Fertig stellen“. Alternativ sind die genannten Schritte auch über die Eingabeaufforderung durchzuführen. Die Befehle lauten: „bootrec /fixmbr“, „bootrec /fixboot“ und „bootrec /rebuildbcd“.

Knoppix 6.2.1

Die bootfähige Hardware-Diagnose-DVD Knoppix V 6.2.1 (Kernel 2.6.33.2, isolinux 3.83) liegt der c’t-kompakt 01/10 Linux bei.  Die Knoppix-DVD Version 6.2.1 von Klaus Knopper hat nicht nur ein WLAN-Modul integriert, sondern beinhaltet auch zahlreiche Tools rund um die Festplatte (z.B. smartctl, etc.) bzw. Tools zur Datensicherung.

Die Live-DVD läßt sich von meinem Core2 Duo Notebook booten, bei meinem neueren Core i3 Notebook scheint die DVD mit der Grafikkarte Probleme zu haben. Trotz Eingabe der Minimalstartparameter „knoppix acpi=off nolapic hpet=off nodma“ ist ein Betrieb der DVD mit meinem Core i3 Prozessor nicht möglich. Die Knoppix-Version 6.4.4 (Kernel 2.6.37) funktioniert auch mit meinem Core i3, allerdings ohne WLAN-Funktion.

Die Knoppix-DVD eignet sich mit ihrer Toolsammlung ideal zur Hardwareanalyse eines unzuverlässigen PCs. Stürzt der PC häufig unerwartet ab, beginnt die Festplatte zu rattern, etc. ist der Einsatz der Knoppix-DVD hilfreich. Die unterschiedlichen Tools sind nicht mehr wie in der Vorgängerversion über ein Bootmenü zu starten, sondern die Tools sind nun in der Knoppix-Umgebung integriert.

Ein Gesundheitscheck der Festplatte kann z.B. mit einem integrierten Smart-Tool „sudo smartctl -a /dev/sda“ durchgeführt werden. Details zu Festplattenanalyse kann in der c’t kompakt 01/2010 Linux auf S. 128 nachgelesen werden.

Um die Partitionstabelle einer Festplatte zu reparieren helfen die Programme gpart und testdisk weiter. Details dazu auch in der oben genannten c’t S.119.

Um die NTFS-Partition eines nicht mehr bootenden Windows-Rechners zu sichern, kann das Tool „ntfsclone“ eingesetzt werden. Der Aufruf „ntfsclone -s -o ntfs.img /dev/sda1“ sichert die NTFS-Partition in eine Image-Datei names „ntfs.img“. Damit ntfsclone nicht beim ersten Lesefehler abbricht, ist der zusätzliche Parameter „–rescue“ zu übergeben. Bricht ntfsclone trotzdem ab, kann noch ein Versuch mit „dd_rescue“ oder „myrescue“ gestartet werden, um ein vollständiges Abbild aller lesbaren Blöcke zu erstellen.

Knoppix 6.2

Die bootfähige Hardware-Diagnose-DVD Knoppix V 6.2 (Kernel 2.6.30.2) liegt der c’t-Ratgeber Ausgabe 02/09 als Prerelease bei.  Mit der Version 6.2 hat Klaus Knopper die Knoppix-DVD (auch USB-Stick-Ablage möglich) nicht nur um ein WLAN-Modul ergänzt, sondern das Bootmenü wurde um zahlreiche herstellerspezifische Festplatten-Tools erweitert.

Die Live-DVD läßt sich von meinem Core2 Duo Notebook booten, bei meinem neueren Core i3 Notebook scheint die DVD mit der Grafikkarte Probleme zu haben. Trotz Eingabe der Minimalstartparameter „knoppix acpi=off nolapic hpet=off nodma“ ist ein Betrieb der DVD mit meinem Core i3 Prozessor nicht möglich.

Die Knoppix-DVD eignet sich mit ihrer Toolsammlung ideal zur Hardwareanalyse eines unzuverlässigen PCs. Stürzt der PC häufig unerwartet ab, beginnt die Festplatte zu rattern, etc. ist der Einsatz der Knoppix-DVD hilfreich. Neben dem Memtest86+ sind auch folgende Festplatten-Tools aus dem Bootmenü startbar:

  • Fujitsu Drive Test 7.00
  • Hitachi Feature Tool 2.13 (herstellerübergreifend)
  • Hitachi Fitness Test 4.15
  • Samsung HUTIL 2.10
  • Seagate SeaTool for DOS 2.13b (GUI)
  • Seagate SeaTool for DOS 1.10 (TUI)
  • Western Digital DLD 5.04f

Zur Fehleranalyse eine Systems sollten zuerst alle Komponenten entfernt werden, die nicht unmittelbar für den Systemstart benötigt werden. Nach der Validierung der BIOS-Einstellungen kann folgende Vorgehensweise mit der Knoppix-DVD hilfreich sein.

Sind die BIOS-Einstellungen eines zu untersuchenden PCs in Ordnung, kann nun die Funktionsfähigkeit der Festplatte analysiert werden. Zur Festplattenanalyse eignet sich das heststellerübergreifende Hitachi Feature Tool der Knoppix-DVD. Das einfach gestaltete fensterbasierte Tool zeigt die Eckdaten einer Festplatte an und gibt einen SMART Status ab. Ist dieser „Good“ spricht vieles für die Funktionsfähigkeit der Festplatte. Wenn nicht sollte schnell eine Datensicherung ins Auge gefasst werden, falls der Zugriff auf die Festplatte noch möglich ist.

Mit der Analyse des Feature Tools ist meist auch der Festplattenhersteller zu identifizieren. Als nächster Schritt hilft der Einsatz eines der oben genannten herstellerspezifischen Festplattenanalyse-Tools. Weitere Tools finden Sie über diesen Link.

Ist die Hardware der Festplatte in Ordnung kann als nächster Schritt die Partitionierung der Festplatte überprüft werden. Dazu ist Knoppix zu starten und danach der Dateimanager aufzurufen (links oben „Eigene Dokumnete“). Werden auf der linken Seite des Dateimanagers die Partition angezeigt und die darin befindlichen Dateien, sollte eine Datensicherung noch gut möglich sein. Falls hier Probleme auftreten, kann der Einsatz des Partitionsreparatur-Tools TestDisk (separate Betrachtung hier im Blog) oder eine Reparatur per Installationsmedium hilfreich sein.

Wenn die Festplatte einen guten Eindruck vermittelt, sollte als nächster Schritt der Hauptspeicher (HS) und der Prozessor analysiert werden. Die Knoppix-DVD bieten als Startoption den Memtest86+ 2.11 zur HS-Überprüfung an. Der Speichertest sollte einen längeren Testdurchlauf erfahren, also mindestens eine Nacht, besser ein Wochenende.  

Der Prozessor läßt sich mit einem Stress-Tool wie Core2maxperf analysieren. Schwächelt der Prozessor sollte der Stresstest schnell beendet werden. Die Gehäuseinnentemparatur sollte 38 C nicht überschreiten, ebenso sollte die CPU nie wärmer als 65 C werden.

Schließlich kann auch die Grafikkarte mit dem Windows-basierten Tool GPU-Z getestet werden. Auch hier ist auf die Temparaturanzeige der Sensoren zu achten.

Können die genannten Punkte ausgeschlossen werden ist der Hauptverdächtige für eine Fehlersituation im HW-Bereich das Mainboard. Mir sind dazu keine Diagnose-Tools bekannt. Eine HW-Liste aller PCI, AGP-Devices (Netzwerkarte, Grafikkarte, etc.) kann mit „sudo lspci“ oder detailierter mit „sudo lspci -nnvv“ angezeigt werden.

Die weiteren System-Tools der Knoppix-Edition werden in der Folgeversion näher beschrieben.