Neben dem Desinfec’t Projekt aktualisiert die Zeitschrift c’t auch jährlich Ihre c’t-Notfall-Windows Umgebung. Die Windows-PE basierte Notfallumgebung 2021 liegt der c’t-Ausgabe 2020 Heft 26 bei. Windows PE (WinPE – Preinstallation Environment) ist ein kleines Betriebssystem, das zum Installieren, Bereitstellen und Reparieren von Windows 10 verwendet werden kann. Die Notfallumgebung wird mit dem WinBuilder Tool auf DVD oder USB-Stick (Präferenz) erstellt. Das grundlegende Notfallsystem hat ChrisR als Win10XPE entwickelt. Eine Community im Forum theoven.org hat das Notfallsystem um viele nützliche Plug-ins ergänzt. Die WinBuilder Umgebung wird von c’t als Download zur Verfügung gestellt, so dass mit einem geeigneten Win10-ISO Download und wenigen Klicks eine ISO-Datei erstellt werden kann.
Mit einem auf Basis c’t Notfall-Windows 2021 erstellten USB Stick können folgende Problemstellungen gelöst werden.
Virenschnelltest:
Das Programm „Autoruns“ von Sysinternals zeigt nicht nur alle automatisch beim Hochfahren von Windows mitstartenden Programme an, sondern kann diese jeweils auf über 70 Virenscannern gleichzeitig auf Viren prüfen lassen.
Detailliert auf Viren testen:
Zum Einsatz kommen auf der Notfallumgebung 2021 das Kaspersky Virus Removal Tool, der Defender Offline, der Trend Micro HouseCall und der Eset Online Scanner.
Windows-Kennwörter zurücksetzen:
Das Windows-Tool NTPWEdit kann Windows-Konten entsperren und einem lokalen Konto ein neues Kennwort vergeben. Das Programm „Windows Login Unlocker“ kann Windows-Konten aufsperren, die mit einem Microsoft-Konto verknüpft sind.
Windows Bootloader reparieren und Startprobleme beheben:
Mit der Datenträgerverwaltung der Notfallumgebung und bcdboot kann der Bootloader restauriert werden. Das funktioniert sowohl bei MBR- als auch bei einem GPT-Partitionsschema. Bootprobleme können durch Neuinstallation eines Bootloaders im Offlinesystem behoben werden. Defekte Systemdateien lassen sich auf einem Offlinesystem mit dem Tool System File Check (sfc) beheben.
In der c’t 2/21 ist im Artikel „Multi-Werkzeugkasten – 32 und 64 bit Windows installieren und reparieren mit nur einem einzigen Stick“ beschrieben, wie sich der c’t Notfall-Bootstick noch um weitere Reparaturfunktionen bei Startproblemen ergänzen läßt, z.B. um eine 32 und 64 bit Windows RE Umgebung (Windows Recovery Environment). Mit dem erweiterten USB-Stick können auch Windows-basierte Installationssätze hinzugefügt werden.
Windows-Updates deinstallieren:
Da die Notfallumgebung auf Basis Windows PE (Preinstallation Environment) erstellt wurde, kann mit der Notfall-Umgebung problematische Windows-Updates deinstallieren werden.
Windows 10 analysieren:
Autoruns zeigt alle Startprogramme beim Booten einer Windows-Umgebung und kann Probleme bei langem Startverhalten beheben, Bluescreenview hilft bei der Analyse von Bluescreens und Windirstat macht die Festplattenbelegung transparent. Zusätzlich stehen die Werkzeuge der Sysinternals Suite zur Verfügung.
Hardware prüfen:
Der Hauptspeicher des Systems kann per Speicherdiagnose überprüft werden. Mit H2testw kann die Integrität von Datenträgern überprüft werden. Mit dem Tool HDSentinel kann eine Festplattenanalyse durchgeführt werden.
Hardware-Informationen auslesen:
Über die Hardware informiert CPU-Z, GPU-Z und SSD-Z. Mit Prime95 kann ein Stresstest simuliert werden. HDTune informiert über die Festplattenparameter und prüft im Reiter „Error Scan“ auf fehlerhafte Sektoren. Das Tool kann auch S.M.A.R.T Informationen auslesen. Speccy liefert Informationen über die gesamte Hardware eines Systems.
Daten retten:
Auf der erstellten DVD/USB-Stick befinden sich die Datenrettungstools Testdisk, Recuva und Photorec. Zuvor kann per Drive Snapshot ein Image der fehlerbehafteten Festplatte erstellt werden. Bei defekten Festplatten helfen HDD Raw Copy und Unstoppable Copier. Weiterhin stehen Tools wie FastCopy, ImgBurn und Keyfinder zur Verfügung.