Desinfec’t 2011 liegt der c’t-Ausgabe 8/11 bei, die seit dem 26. März 2011 im Handel verfügbar ist und verwendet nun eine Ubuntu-10.10-Live-CD (gute Hardware-Unterstützung) als Unterbau. Die Live-CD wird von der c’t-Redaktion als Heftbeigabe zu regulären c’t-Ausgaben wie auch zu c’t-Sonderheften herausgegeben und in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Weitere Informationen befinden sich auf der c’t Projektseite bei heise.de.
Die Live-CD bietet neben der Standard-Startoption auch die Startoptionen im Failsafe-Modus (Problemhardware) und alternative Grafiktreibern (z.B. auch Standard-VESA Grafiktreiber).
Die Live-CD bietet in der 2011er Version sogar vier Virenscanner zur Auswahl:
- Avira AntiVir 1.9.152.0
- BitDefender AntiVirus AVCORE v2.1 11.0.0.26
- Kaspersky Anti-Virus 5.7.20
- ClamAV
- Firefox Browser 3.6.15
- Tool zum Zurücksetzen von Windows XP/Vista/7-Passwörtern (oder Terminal: sudo chntpw /pfad/zur/datei.sam)
- dc3dd – unwiderrufliches Löschen der Festplatte
- ddrescue – Partitionen und Festplatten klonen
- PhotoRec
- GParted 0.6.2
- GNOME 2.32.0, Portscanner, Terminal
Wie schon bei den Vorgängerversionen gibt es auch bei dieser Desinfec’t Live-CD eine Möglichkeit die aktuellen Virensignaturen auf einem USB-Stick abzulegen. Allerdings gibt es keinen Updater mehr auf der Live-CD sondern nach dem Booten der Live-CD gibt es im Ordner Expertentools die Option „Virensignaturen auf USB-Stick kopieren“. Voraussetzung ist allerdings, dass die ETH/WLAN-Erkennung funktioniert, was beim Ubuntu-Unterbau zu erwarten ist. Der Update muss gleich nach dem Booten der Live-CD durchgeführt werden, da nach einem Scan die Funktion nicht mehr korrekt arbeitet. Nach Auswahl der Option wird auf einem mind. 1 GB großen USB-Stick ein Verzeichnis /desinfect angelegt.
Es ist bei dieser Distribution zu empfehlen zuerst die Maus zu bändigen bevor weitere Aktivitäten stattfinden. Über System/Einstellungen/Maus ist die Bewegungsfreiheit der Maus eingrenzbar.
Im nächsten Schritt sollte die Netzwerkkonfiguration (oben rechts) durchgeführt werden. Ein ETH-Kabel ist hilfreich; die WLAN-Erkennung funktioniert genauso gut auch bei neuerer Hardware (Core i3, etc.).
Nun das Icon „Desinfec’t starten“ doppelklicken und das Einbinden der Festplatte(n) und Partitionen des zu untersuchenden PCs wird autom. vorgenommen. Bei Auswahl „FAT- und NTFS Partition autom. einbinden“ werden die Patitionen der Festplatte im Nur-Lesen-Modus ins Ubuntu Dateisystem eingehängt (gemountet). Bei Auswahl der Alternative „Laufwerke jetzt manuell einbinden“ werden die Partitionen schreibbar gemountet. Im letzten Schritt können ein oder mehrere Virenscanner ausgewählt werden.
Suchmodus (abh. vom Virenscanner): intelligent (ausführbare Dateien, Treiber, DLLs, etc.) oder vollständige Suche, Auswahl von Unterverzeichnissen, mit/ohne Archive, etc.
Desinfektionsmodus (abh. vom Virenscanner): Test (Daten bleiben unverändert), Quarantäne (verschiebt erkannte Viren nach \infected), Löschen.
Nach Abschluß der Virenscans werden entspr. Log-Files angezeigt und ein gesammelter Bericht als HTML-Datei erstellt. Angeschlossene USB-Sticks werden von der Live-CD erkannt und autom. gemountet.
Download der Vorgängerversion: Knoppicillin 6.0.2
Als experimentelle Zusatzfunktion integriert Desinfec’t erstmals die Option, das System bootfähig auf ein USB-Stick zu übertragen.
(***) Klare Empfehlung für Virenscan per Live-CD: Vierfacher Virenscan bei guter Hardware-Unterstützung mit WLAN-Integration.